Liebe Vogelliebhaber,
sicherlich sind auch die im Handel erhältlichen "Äste" aus Kunststoff eine Möglichkeit. Ich empfehle diese nicht. Zum einen bieten Kunststoffsitzstangen zwar eine optimale Reinigungsmöglichkeit, jedoch sind sie meist zu glatt. Außerdem nutzen sich die ständig nachwachsenden Krallen der Vögel nur bedingt ab. Naturäste fördern das Nagelbett, sind oft in unregelmäßigen Größen (Durchmesser) auffindbar, federn leicht nach, was beim Hüpfen die Gelenke schont und entsprechen daher eher dem Naturell von Vögeln.
Ebenfalls, insbesondere bei größeren Sittichen und Papageien wichtig, benötigen die Tiere Holz zum zernagen. Dies fördert Spieltrieb, Stärkung der Bewegungsmuskulatur, beugt gegen lange Weile vor und schützt Ihre Möbel und Voliereneinrichtung.
Für viele Vögel ist es zudem ein Vergnügen, sich zu verstecken oder Knospen und Samen von Baum- und Pflanzenteilen zu benagen.
Bei der Auswahl von Sitzgelegenheiten und Hölzern ist zu beachten:
- die Sitzstangen so groß wählen, dass sie mit den Füßen (Krallen) nicht vollständig umschlossen werden
- einige (wenige) größere Äste sind für die kältere Jahreszeit optimal (Vögel können sich mit ihrem Gefieder so besser die fleischigen Zehen aufwärmen)
- eine unregelmäßige Form der Äste sorgt für eine gesunde Fußgymnastik
- wer züchtet wird feststellen, dass Weibchen bei größeren Sitzstangen einen bessern halt finden (Tretakt)
- Äste, Zweige von Sträuchern oder Bäumen müssen frei von Insektiziden und ungespritzt sein (zusätzlich abwaschen)
- nicht von direkter Straßennähe sammeln
- Reinigung der Hölzer mit klarem, heißen Wasser (mind. 1 x monatlich)
Es gibt auch giftige oder gesundheitsschädigende Baum- und Pflanzenteile, ebenfalls auch Sträucher, diese Ihren Lieblingen nicht bekommen!
Geeignete Holzarten und Pflanzenarten:
www.wellensittich-infoportal.de - geeignete Holzarten
www.welli.net - Pflanzen und Wellensittiche
Position der Sitzstangen in Käfigen und Volieren:
- große Abstände (somit müssen die Vögel etwas fliegen, wichtig bei kleineren Käfigen)
- nicht über Wasser- und Futternäpfe befestigen
- unteren Zweige/Äste sollten von höher gelegenen nicht beschmutzt werden
- einige Äste so befestigen, dass die Tiere Deckung suchen können
- Abstand zur Volierendecke lassen (nachts könnten, z.B. Marder zu weit an die Tiere herankommen, die meist weit oben übernachten)
- Schlafplätze müssen zugfrei sind