Der erste Schritt ist meist, dass Sie Ihrem Vogel ersteinaml die Zeit geben sich einzugewöhnen und die neue Umgebung kennenlernen zu können. Der Vogel sollte sich in den ersten beiden Wochen zuerst mit den Gegebenheiten seines neuen Zuhauses vertraut machen.
Sind die Sitzstangen in etwa Ihrer menschlichen Augenhöhe angebracht empfindet das Tier dies meist als angenehmer als zu tief befestigte Sitzgelegenheiten.
Die Beobachtung wie der Vogel reagiert, wenn Sie den Raum betreten ist wichtig für weitere Schritte. Reagiert der Vogel neugierung wenn Sie an den Käfig herantreten und zeigt wenig Scheu, so können Sie weitere vertrauensfördernde Aktivitäten starten.
Das Futter aus Ihrer Hand bzw. zuerst aus einem Napf zu reichen oder die Fütterung von Kolben- und Rispenhirse ist eine Möglichkeit den Abstand so groß zu lassen, dass der Vogel keine Gefahr spürt.
Am besten ist das Lieblingsfutter geeignet, um dem Vogel langsam die Furcht vor der menschlichen Hand zu nehmen. Dieser Vorgang kann jedoch auch etliche Wochen oder Monate dauern. Erfahrungsgemäß ist dieser Prozess der am meisten Geduld erfordernde im Zähmungsbemühen. Unterstützend kann es sein, zirka 3-4 Stunden vor der sonst regelmäßigen Fütterung die Futterquellen zu entfernen, damit Ihr neuer Hausfreund Appetit hat, wenn Sie mit der Zähmung starten. Vogelzucht Wuttig distanziert sich jedoch ausdrüclich von längeren Zeiträumen des Futterentzuges! Der Tipp soll Ihr Vorhaben etwas beschleunigen, jedoch nicht dazu dienen, dass der Vogel ausgehungert wird, um das Ziel zu erreichen. Das ist in dem Fall der völlig falsche Weg! Warten Sie bei jedem Test 20-40 min ab! Kann der Vogel seine Scheu noch nicht überwinden, stellen Sie die gefüllten Futternäpfe wieder an den für den Vogel vertrauten Platz!
Nimmt das Tier Futter aus dem mit der Hand gereichten Napf oder sogar aus Iher Hsand, ist der Wichtigste Schritt erfolgt, einen Vogel zahm zu machen. Sie können bei Erfolg das Futter zukünftig direkt aus Ihrer Handfläche reichen! Behalten Sie das dann für die nächsten 3-6 Monate bei, damit Regelmäßigkeit entsteht. Hat der Vogel dann die erste Scheu überwunden, ist die Gewohnheit weiter zu prägen, indem der Leckerbissen und Vorgang beibehalten wird. Tipp: Futter sollte Ihr Liebling nur im Käfig oder von Ihrer Hand erhalten! Dies ist dann auch sehr hilfreich, wenn der Freiflug beendet werden soll und Sie den Vogel wieder zurück in den Käfig bzw. die Zimmervoliere tragen wollen. Sollte das mal nicht klappen, so lassen Sie den Vogel gern mal ausserhalb des Käfigs übernachten. Am kommenden Tag wird er in den Käfig gehen, um zu fressen. Das ist weitaus besser als den Vogel zu fangen, was für die Vertraulichkeit nicht zuträglich wäre.
Die meisten Sittiche und Papageien mögen es gekrault zu werden. Klappt es mit der Zähmung noch nicht perfekt, nehmen Sie beispielsweise ein Stöckchen oder eine grosse Feder und kraulen den Vogel im Naken oder an den Kopseiten. Das Stöckchen nach und nach immer kürzer machen, bis die Hand am Vogel ist und dieser sich an das Kraulen gewöhnt hat.
Auch eine ruhige und nicht laute Stimme wirkt positiv. Plaudern ist in einer Gruppe von Vögeln ein natürliches Sozialverhalten.
Diese Tipps sind als Empfehlung anzusehen. Testen und probieren Sie gern andere Herangehensweisen. Geduld sollten Sie jedoch aufwenden und ebenso eine ruhige Art im Umgang mit Vögeln, um diese zu zähmen und an Ihre Hand zu gewöhnen.